Entmythologisierung des Bösen

Autor/innen

  • Hamid Reza Yousefi

DOI:

https://doi.org/10.30820/1664-9583-2021-1-59

Schlagworte:

Ur-Sehnsucht, Feinbilder, Psychopathie, Willensfreiheit, Böse, Entmythologisierung, Biophilie, Nekrophilie

Abstract

Der Mensch ist von Natur aus weder gut noch böse. Es sind die Primärund Sekundärsozialisation, die aus ihm das machen, was sein Gewordensein darstellt. Daher ist die Kategorie des Bösen einer Entmythologisierung zu unterziehen. Konkurrenzdenken ruft Feindbilder auf den Plan. Die Welt wird in Gut und Böse, Freund und Feind unterteilt, die Identität und Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe, Religion oder Ethnie stiftet. Von diesen Gravitationszentren aus wird das Leben zu einem Kampfplatz von Macht und Interessen, die wiederum zwingen, mit Stereotypen wie ‹Gut› und ‹Böse› zu interagieren. Eine gewaltfreie Hermeneutik vermag dazu beizutragen, sich in die Welt des jeweils Anderen hineinzufühlen und Konflikte im Einvernehmen zu lösen.

Autor/innen-Biografie

Hamid Reza Yousefi

Hamid Reza Yousefi ist Professor für Interkulturelle Philosophie und Dialog der Religionen an der University of Religions and Denominations in Qom und Lehrbeauftragter der Universität Potsdam. Zudem ist er Gründungspräsident des Instituts zur Förderung der Interkulturalität e. V. in Trier. Seine Arbeitsfelder sind Theorien der Toleranz, Ethik, Hermeneutik und Psychologie der Kommunikation. Gegenwärtig habilitiert er sich an der Sigmund Freud PrivatUniversität in Wien mit dem Thema «Über die Wiedererweckung der Ur-Sehnsucht. Grundzüge des Avicenna-Modells der Suchttherapie».

Veröffentlicht

14.04.2021

Zitationsvorschlag

Yousefi, H. R. (2021). Entmythologisierung des Bösen. Psychotherapie-Wissenschaft, 11(1), 59–66. https://doi.org/10.30820/1664-9583-2021-1-59